Elisabeth Ruge: Gründerin der Elisabeth Ruge Agentur

Kurze Beschreibung der Persönlichkeit, die nominiert wird

Elisabeth Ruge

Elisabeth Ruge, 1960 in Köln geboren, Tochter des Fernsehjournalisten Gerd Ruge, verbrachte ihre Kindheit in den USA. Mit 11 Jahren kehrte sie nach Deutschland zurück und besuchte später die Odenwaldschule. Nach einer Lehre als Verlagsbuchhändlerin bei Claassen studierte sie in Frankfurt Anglistik, Amerikanistik und Slawistik und arbeitete parallel als Lektoratsassistentin beim S. Fischer Verlag. 1993 verließ sie S. Fischer mit Veit Heinichen und Arnulf Conradi. Gemeinsam gründeten sie 1994 den Berlin Verlag. Nach dem Ausscheiden der beiden Partner leitete sie den Berlin Verlag von 2005 bis 2011. Der von ihr dort als Imprint gegründete Berlin Academic Verlag arbeitet mit Open-Access-Prinzipien und unter Creative-Commons-Lizenzen.

Im März 2011 verließ Elisabeth Ruge den Berlin Verlag und gründete im Januar 2012 unter dem Dach des Carl Hanser Verlags Hanser Berlin. Zu den Autoren des neuen Berliner Verlags gehören zahlreiche namhafte deutsche und internationale Autoren wie Ingo Schulze, Jeanette Winterson, Viktor Jerofejew, Jan Wagner, Richard Ford, Péter Esterházy, Jonathan Littell, Richard Sennett und Swetlana Alexijewitsch. Zum Jahresende 2013 übergab Elisabeth Ruge die verlegerische Leitung von Hanser Berlin an Karsten Kredel. Im Frühling 2014 eröffnete sie eine Literaturagentur in Berlin-Mitte. Sie schreibt an ihrem ersten Buch „Drei Frauen“.

In welcher Hinsicht hat die Persönlichkeit im letzten Jahr einen Unterschied gemacht?

Elisabeth Ruge gründete als ehemalige Verlegerin eine Literaturagentur. „Die Arbeit am Text war immer das Faszinierendste für mich“, sagt sie in einem Interview mit dem Börsenblatt. Die Gründung der ERA, der Elisabeth Ruge Agentur, die sie mit Andrea Hanna Hünniger und Valentin Tritschler führt, ist demzufolge ein naheliegender und folgerichtiger Schritt. Sie ist so mit der Literatur noch enger auf Tuchfühlung gegangen, hat mit der Gründung der Literaturagentur gestandene und neue Autoren um sich versammelt – und rückt damit vielleicht noch ein Stück näher an das heran, wofür ihr Herz brennt: für die Literatur.

Elisabeth Ruge Agentur

Was hat sie bewegt, was hat sie bewirkt?

Man darf gespannt sein, was eine ehemalige Verlegerin aus einer Agentur macht: Wie wird sie sie zusammen mit ihren Partnern gestalten? Welche Ideen bringt sie aus ihrer Zeit als Verlegerin mit? Bestimmt ist noch mit der einen oder anderen Überraschung zu rechnen.

Ohne Zweifel ist es eine spannende Zeit, den Literaturbetrieb von einer neuen Seite kennenzulernen, denn das Verlagsgeschäft befindet sich in einem Umbruch. Es gibt neue Formate und diese fordern neue Formen. Im Gespräch mit der Berliner Morgenpost bekennt sie trotz ihres Gespürs für Bestseller, das sie bereits als Verlegerin unter Beweis gestellt hat, ein großes Faible für „schwierige, seltsame Bücher“, das sich vielleicht sogar als „antizyklisches Erfolgsgeheimnis“ erweisen könnte, so der Autor Alexander Schimmelbusch.

Was sie schon von manchen Verlegern grundlegend unterschied, ist ihr Interesse für das Digitale. Sie tritt als Rednerin und Diskutantin an, etwa bei der Electric Book Fair, beim Pub ‘n’ Pub oder bei dem Kongress E:Publish.

 

Wie hat die Persönlichkeit es geschafft, andere anzustecken?

Ihr Nachfolger bei Hanser Berlin, Karsten Kredel beschrieb ihre Eloquenz mit den Worten „sie beharrt so lange, bis der Buchmarkt sich fügt“. Aber es ist nicht nur die Beharrlichkeit. Elisabeth Ruge ist neugierig und offen für Neues. Ihr wohnt eine Begeisterungsfähigkeit inne, die gleich zweimal wirkt: Es ist die Fähigkeit, sich begeistern zu lassen – und die Fähigkeit, sie mitzuteilen und andere zu begeistern. Also ansteckend. Ganz im Sinne des Virenschleuder-Preises.

Wer reicht den Vorschlag ein?

Michaela Maria Müller

Foto: Stefan Nimmesgern

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